Lutherweg: Etappe 28 - Von Kahla nach Neustadt an der Orla
Philipp Melanchtons Bericht beschreibt nach einer Kirchenvisitation im Saaleltal um Kahla im Jahre 1536 eine hohe Verbreitung religiösen Gedankengutes, das radikal über Luthers reformierte Kirche hinausging. Grund war das Wirken von Andreas Rudolf Bodenstein, auch Karlstadt genannt.
400 Meter hoch über dem Saaletal gelegen, gewährt die Leuchtenburg bei Kahla, die Königin des Saaletals, einen herrlichen Blick vom Thüringer Wald bis zum Harz. Doppelte Mauern, Wallgraben und Wehrtürme präsentieren sich in einer seltenen Ursprünglichkeit. In den Folgejahren der Reformation wurden hier zahlreiche Prozesse gegen religiös Andersdenkende geführt. Im Visier standen besonders die "Täufer" (auch Wiedertäufer genannt), deren Name sich von der Ablehnung der Kindertaufen und der dafür eingeführten Glaubenstaufe im Erwachsenenalter ableitet.
Wegen ihrer Nähe zur Porzellanstadt Kahla startete die Burg das von sieben Erlebniswelten geprägte Großprojekt "Porzellanwelten". Multimedial inszeniert, wird von den Anfängen und der Entschlüsselung des faszinierenden Materials aus Asien, vom Porzellan als adligem Luxusgut und als Fließbandprodukt sowie von dessen Zukunft erzählt.
Die Jagdanlage Rieseneck ist ein einzigartiger Schauplatz der herzoglichen Jagdgeschichte Thüringens. 1620 wurde sie erstmals errichtet. Mauern, Laufgräben und unterirdische Gänge zeugen davon, wie zur damaligen Zeit gejagt wurde.
Ein besonderes "Schlösschen" ließ Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg um 1917 im Wald des Riesenecks nach dem Vorbild des Topplerschlösschens in Rothenburg ob der Tauber errichten. Der für seine amourösen Abenteuer bekannte Herzog nutzte den "Herzogstuhl" als Jagdhaus und vor allem als "Lustschlösschen" für seine Schäferstündchen.
Ernst von Ihne und Paul Stegmüller, kaiserliche Hofarchitekten, begannen im Jahr 1880 im Auftrag Herzogs Ernst I. von Sachsen-Altenburg den Bau eines neuen repräsentativeren Jagdschlosses in Hummelshain, des heutigen Neuen Jagdschlosses Hummelshain. Ein etwa 48 Meter hoher Turm mit umlaufendem Arkadenrundgang und vier Ecktürmen gibt dem Jagdschloss seine Prägung.
Martin Luther hielt sich mehrfach in Neustadt an der Orla auf. Er stand hier als Visitator dem Augustiner-Eremitenkloster vor und predigte in der Stadt. In einem der schönsten spätmittelalterlichen Bürgerhäuser Thüringens, dem heutigen Lutherhaus, soll Martin Luther gewohnt haben.
Den Flügelaltar in der Stadtkirche prägt seit 500 Jahren ein imposantes Werk von Lucas Cranach d. Ä. Ein dem Maler gewidmetes Zimmer im Museum für Stadtgeschichte bietet eine Replik dieses Kunstwerkes zum Anfassen.
Autorentipp

Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Forsthaus Waldfrieden - Neustadt a.d. OrlaStart
Ziel
Wegbeschreibung
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Kahla und Neustadt an der Orla sind an das Regionalnetz der Deustchen Bahn angebunden.Anfahrt
Von der A4 kommend Abfahrt 53 (Jena-Göschwitz). Dann weiter auf der B88 Richtung Kahla.Parken
Nutzen Sie bitte in Kahla die Parkmöglichkeiten am Bahnhof (LINK).Koordinaten
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Festes Schuhwerk, TrekkingstöckeStatistik
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