Via Scandinavica: Göttinger Land und Eichsfeld von Göttingen nach Treffurt

Autorentipp
Göttingen (Wallparkanlagen, Michaelskirche, Gänselieselbrunnen, Altes Rathaus, Johanneskirche), Diemardener Warte, Christophoruskirche Reinhausen, ehemalige innerdeutsche Grenze (Kolonnenweg, Grenzzaun, Grünes Band, alte Wachtürme), Rusteberg, Magdalenenkapelle, Museum Klausenhof, Burgruine Hanstein, Werratal, Teufelskanzel, Grenzmuseum Schifflersgrund, Ruine Altenstein, Grenzzaun am ehemaligen Sägewerk, Grenzeck, Franziskanerkloster Hülfensberg, Eichsfelder Kreuz, Heldrabachtal, Burg Normannstein, Treffurt (Altes Rathaus, Bonifatiuskirche, Marienkirche.
Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Göttingen, Kirchgandern, Hohengandern, Bornhagen, Rimbach, an der Teufelskanzel, in Wahlhausen, am Grenzmuseum, in Sickenberg, Asbach, auf der Burg Normannstein und in Treffurt.
In Treffurt gibt es Pensionen und Gasthäuser zum Übernachten.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Der Weg ist auf etwa 30 km befestigt. Die restlichen 50 km sind unbefestigte Wald, Ufer- und Feldwege bzw. Pfade, teilweise sehr matschig und zerfahren. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Ich starte am Göttinger Marktplatz. An der neobarocken Michaelskirche vorbei erreiche ich den Wöhlerplatz mit dem Denkmal und damit auch das südliche Ende der Wallanlagen der Innenstadt. Ich schiebe das Rad hinunter in die Grünanlage und nutze dann die Fußgängerunterführung unter der B 27. Ich folge meiner Route durch die Straßen der Göttinger Südstadt entlang von Altbauvillen immer weiter südwärts. Zum Schluss fahre ich auf einem Radweg entlang von Gartenanlagen und Sportplätzen an den Stadtrand zur Stegemühle. Ostwärts folge ich dem Radweg und der beginnenden Straße zur B 27. Diese quere ich nur und folge dem begleitenden Radweg südwärts an einem größeren REWE-Markt vorbei.
Als die Bebauung endet, biege ich linkerhand hinter einem Sportgelände ein und folge einem Radweg wieder in Ostrichtung. Schließlich fahre ich durch ein ruhiges Neubaugebiet des Göttinger Stadtteils Geismar und am Ende in einem Linksbogen der Straße einfach geradeaus auf die Wiese. Ich treffe auf einen direkt südwärts verlaufenden Weg, dem ich nun entlang von Obstbäumen folge. Dieser Schotterweg führt mich leicht ansteigend zum ersten Aussichtspunkt des heutigen Tages, auf die Diemardener Warte, einen Rundturm, den letzten verbliebenen Wachturm der einstmaligen Göttinger Landwehr. Dort kann man eine kleinere Treppe bis zu einer Tür hinaufsteigen. Leider ist die Tür verschlossen, aber ich habe trotzdem einen herrlichen Blick zurück auf Göttingen.
Ich rolle weiter den Weg, nun hinab nach Diemarden ins Gartetal. Fast hätte ich es übersehen, aber in einer Linkskurve des Wegs weicht die Markierung in einen im Gebüsch versteckten Hohlweg ab. Ein Schild macht darauf aufmerksam, dass dies der Verlauf einer alten Heer- und Handelsstraße von Göttingen nach Heiligenstadt ist. Ich folge dem schattigen Pfad hinunter in den Ort. In den nächsten Ort, Reinhausen, folgt die Via Scandinavica einfach dem begleitenden Radweg der Landstraße. Kurz vor dem Ort passiere ich eine hölzerne Ruhebank mit daneben befindlichem Pilgerstein. Auch von hier habe ich nochmals herrliche Sicht zur Diemardener Warte. Göttingen ist bereits aus meinem Blickfeld entschwunden, die Hügel dazwischen verdecken das gesamte Leinetal.
In Reinhausen folge ich der Durchgangsstraße und nehme dann zur romanischen Klosterkirche hinauf die steile Zufahrtsstraße. Das Kloster wurde ehemals auf einem Sandsteinplateau errichtet, die Ortslage befindet sich unterhalb dieses Plateaus im Tal des Wendelbaches. Auf diesem Plateau stehe ich nun, die Kirche jedoch ist verschlossen. Der Pilgerweg folgt nun einem in den Sandstein gehauenen Treppenweg wieder hinab ins Tal. Ich nehme der Einfachheit halber wieder die Zufahrtsstraße hinab und folge weiter der Straße im Tal. Linkerhand direkt hinter den Häusern sind zum Teil die Buntsandsteinfelsen des Plateaus zu erkennen.
Schließlich folge ich der Muschelmarkierung mit einer Anwohnerstraße rechts ab und befinde mich schließlich auf einer Straße, die entlang des Reinbachs in den Reinhauser Wald führt. Nach dem letzten Gebäude endet die Teerdecke und ein ordentlicher Forstweg bringt mich nun bei leichter Steigung immer weiter in den Wald. Zwischendurch entdecke ich an Abzweigen immer größere hölzerne Wegweiser, so dass ich mir keine Sorgen mache, den geplanten Abzweig vom Hauptweg zu verpassen. So ist es dann auch, Reinhausen liegt laut Wegweiser etwa 4 km zurück, da biegt rechterhand bergauf ein weiterer Forstweg Richtung Lichtenhagen ab. Ich folge diesem Weg nun bereits stärker ansteigend durch den dichten Wald.
Nach einer ganzen Weile verlasse ich den Wald von der Höhe wieder leicht fallend und rolle ins Angerdorf Lichtenhagen ein. Am Wiesenplatz an der kleinen, schmucken Kirche biege ich von der Durchgangsstraße in eine Anwohnerstraße ab. Am Ortsende bringt mich ein kleines Sträßchen Richtung Süden. Die Radwegweiser weisen Richtung Reiffenhausen aus. Das Sträßchen führt mich auf einen Wald zu, dahinter habe ich die ehemalige innerdeutsche Grenze erreicht. In der Landschaft kann man dies jedoch keineswegs erkennen, auch der sonst übliche Kolonnenweg fehlt. Nur eine dichte Hecke neben dem Sträßchen bildet die heutige Landesgrenze zwischen Thüringen und Niedersachsen.
Ein hölzerner Wegweiser weist linkerhand durch die Hecken auf den Rohrberg und mit der Richtungsanzeige Rustenfelde. Zusätzlich ist eine Muschelmarkierung angebracht. Ich stiefele den Abhang mit dem Schotterweg steil hinauf. Im Wäldchen oberhalb liegt der 414 m hohe Rohrberg. Der ehemalige Grenzstreifen davor ist vegetationsfrei, d.h. heute befindet sich hier ein abgemähtes Feld. Vom ehemaligen Kolonnenweg ist hier wirklich nichts zu erkennen. Oberhalb vor dem Waldrand gelange ich auf einen breiten, leicht ansteigend verlaufenden Schotterweg. Ob hier oben ehemals der Grenzkontrollstreifen, sprich Kolonnenweg, verlief? Die Panoramasicht über das westlich befindliche Gebiet wäre ein starkes Argument dafür gewesen.
Bevor ich mich jetzt auf diesem Weg südwärts wende, lasse ich meinen Blick umherschweifen. Im Norden ragen ein paar Kuppen aus der Landschaft empor. Aus der Karte eruiere ich die über 400 m hohen Alte und Neue Gleichen sowie den Eschenberg, nur wenige Kilometer entfernt gelegen. Als ich mit dem Weg die erste Anhöhe erklommen habe, kann ich voraus unzählige Berge sehen, das könnte der Kaufunger Wald sein und im Vordergrund natürlich die Erhebungen an der Werra. Am Aussehen des ehemaligen Grenzstreifens scheint sich erst einmal nichts zu ändern.
Dann verlasse ich letztlich den Waldrand und rolle direkt auf die Wiese. Der Weg ist in den Wald abgebogen Richtung Rustenfelde. Da man hier im Bereich offensichtlich die Platten des Kolonnenwegs entfernt hat, führt meine Route nun auf einer anfangs noch erkennbaren Spur durch die Wiese. Ich steige aber schon ab, da Fahren hier nicht mehr sinnvoll erscheint. Schließlich laufe ich auf der ansteigenden, blühenden Wiese nur so in etwas Abstand zum rechterhand liegenden Buschland entlang. Vielleicht befindet sich dort ja ein Weg, aber es gibt keine Möglichkeit, dorthin zu gelangen, das mal zu testen. Als ich eine Kuppe überwunden habe, zeigt sich mir rechterhand aber nur dichtes, tiefes Gestrüpp, also auch kein Weg. Die ehemalige Grenze beschreibt einen Bogen und ein Sandweg beginnt. Verfehlen kann man die Grenze nicht, da dieser etwa 100 bis 200 m breite baumfreie Streifen landschaftsprägend ist.
Ein leichtes Hintergrundrauschen kann ich vernehmen, irgendwo hier muss die A 38 mit dem Heidkopftunnel dieses Gelände unterqueren. Ich kann aber nichts erkennen, wüsste auch nicht genau, wohin ich schauen müsste. Der Sandweg hat es in sich, ähnlich wie in den märkischen Wäldern. Ich schiebe mein Rad mal hinauf, mal hinunter, der Grenzstreifen ist hier schon mit jungen Bäumen bewachsen. Zum Teil weiche ich auf die neben dem Weg befindliche Grasnarbe aus. Wie ich schon befürchtet hatte, wird mich die Fahrt auf der Grenze entlang Zeit kosten.
Schließlich tauchen die ersten Platten des Kolonnenwegs auf und ich habe eine Kreuzung erreicht. Ich erkenne die Wegweiser des Pilgerwegs Loccum-Volkenroda. Ich kreuze diesen hier nur, der Kolonnenweg biegt auch ab, vorerst werde ich nun thüringisches Territorium betreten. In Richtung Rustenfelde ist hinter dem gelb blühenden Rapsfeld am Waldrand der imposante, auffällige Kegel der Bergspitze des Rusteberges zu erkennen, wo im Mittelalter die Burg des Amtmannes der Mainzer Erzbischöfe stand. Heute befindet sich dort oben ein im 19. Jhdt. erbautes Schloss, welches als Klinik genutzt wird.
Ich folge dem Weg am Waldrand entlang zur Magdalenenkapelle, welche in dem Wäldchen gelegen ist. Erst nach der Wende ist diese Kapelle wieder zugänglich geworden. Auf den Informationstafeln finde ich Bilder des Aufbaus und der Weihung der Kapelle und weiterer Treffen an diesem besonderen Orte. Nun folge ich weiter durch den Wald dem Stationsweg ebendieser Kapelle. Schließlich führt dieser schmale Pfad aus dem Wald hinaus auf den vorhin verlassenen Schotterweg. Voraus ist inmitten der Rapsfelder schon Arenshausen im Leinetal zu erkennen, dahinter die Höhen entlang der Werra, die mir heute bevorstehen.
Ich folge aber nicht dem Weg, sondern verbleibe am Waldrand auf einer kleinen Spur. Bald habe ich linkerhand noch einen schönen Blick zum Rusteberg. Schließlich fällt der Weg massiv ab, ich muss richtig in die Eisen gehen. Ich rolle in Kirchgandern ein, meine erste thüringische Ortschaft auf dieser Tour. Ich befinde mich im Leinetal unter 200 m Höhe. An der Durchgangsstraße nehme ich Kurs Richtung Kirche und auf Höhe dieser halte ich mich dann links. Mit einem Fußweg rolle ich schließlich aus dem Ort hinaus zur Leine. Früher führte hier wohl mal ein Steg hinüber. Ich muss heute jedoch zur Landstraße hinauf und mit deren Brücke den Fluss überqueren. Dann folge ich dem begleitenden Radweg erst links-, dann rechtsseitig bis zur Kreuzung mit der B 80. Dem Radweg an dieser entlang folge ich nach Hohengandern.
Hier biege ich an einer Ampelkreuzung mit dem gelben Pfeil des Pilgerwegs in den Ort ab, auch das Mainzer Rad des Eichsfeldrundwanderwegs geleitet mich hier. Im Ort folge ich meiner Route und passiere die Bartholomäuskirche. Diese ist leider verschlossen. Am Friedhof verlasse ich den Ort und ein Landweg führt mich langsam den Hang hinauf zu einem Wäldchen auf die Höhe, endgültig das Leinetal verlassend. Dort taucht auch weiterhin das Mainzer Rad auf. Der Eichsfeldrundwanderweg wird mich heute wohl eine ganze Weile begleiten. Als ich aus dem Wald komme, habe ich einen malerischen Ausblick auf die Burg Hanstein, welche über den Wipfeln der Bäume auf der vor mir liegenden Kuppe herausschaut.
Ich rolle aus dem Wald auf das vor mir liegende Bornhagen zu. Hier quere ich nur eine Landstraße und nehme eine Anwohnerstraße an ein paar obligatorischen Wohnblöcken vorbei. Die Straße steigt an und ich erreiche eine weitere Landstraße. Hier befindet sich ein Gasthof. Ich parke mein Rad und schaue mir erst einmal die Friedenskirche auf der anderen Straßenseite an. Dann gehe ich in den Klausenhof. Hier befindet sich offenbar auch ein kleines Museum, wie ich am nebenan befindlichen Tor erkennen kann. Der Klausenhof ist laut Pilgerführer ein historisches Gasthaus, welches auf der Heidenstraße ein wichtiger Meilenstein war. Ich hole mir hier einen Stempel. Offenbar fungiert der Gasthof auch als offizielle Pilgerherberge. An der Kirche vorbei geht es nun steil auf einem Wiesenweg hinauf nach Rimbach, immer die Burg Hanstein im Blick. Rückblickend habe ich im Vordergrund die vielen Rapsfelder im Blick, dahinter die bewaldete hügelige Landschaft.
Der Ort ist nicht gerade groß. An der Kreuzung, die ich erreiche, sind bereits die 3 km entfernte Teufelskanzel und die dortige Berghütte angeschrieben. Rechterhand käme ich nun hinauf zur Burg. Ich halte mich aber geradeaus an einem Hotel vorbei Richtung Wanderparkplatz vor dem Wald. Nach rechts habe ich Ausblick zur Burg und das Bergland jenseits des Werratals. Hinter dem Wanderparkplatz endet der Asphalt und ein breiter Forstweg beginnt. Etwas tiefer rechterhand liegt der Kolonnenweg. Ich folge dem Forstweg aufwärts in den Wald, die Teufelskanzel ist klar als Richtung gekennzeichnet. Dann komme ich an den Abzweig der Via Scandinavica vom Hauptweg. Auch der Forstweg führt zur Teufelskanzel. Ich folge jedoch dem als beschwerlich gekennzeichneten Kammweg und rolle nach dem einen ersten steilen Anstieg eher verhalten auf dem Pfad nahe der Abbruchkante entlang. Ich kann an diesem Weg nichts Beschwerliches finden außer den gelegentlichen Felsstücken und Wurzeln, die es zu umfahren gilt. Zwischendurch gibt es auch mal schöne Aussichten ins tief liegende Werratal, alles in allem ist das ein herrliches Stück Weg. Das Werratal wird bis nach Eisenach nun meinen Weg bestimmen, allerdings werde ich selten unten im Tal am Fluss entlang fahren.
Schließlich erreiche ich den Buntsandsteinfelsen der 452 m hohen Teufelskanzel und habe hier eine herrliche, offene Sicht ins Werratal zur hufeisenförmigen Werraschleife bei Lindenwerra. Dahinter erstrecken sich die Berge des Hohen Meißners und des Kaufunger Waldes. Die Berghütte ist tatsächlich geöffnet. Ich hole mir drinnen einen Stempel. Von der Baude geht es steil hinunter zu einer Wegekreuzung. Ich folge nun dem Forstweg in südlicher Richtung. Am nächsten Abzweig eines Weges halte ich und möchte diesem laut meiner Routenplanung folgen, aber fahre mich gleich fest. Dies ist nur ein schmaler Waldweg, der gleich mächtig steil fällt und völlig aufgewühlt ist. Der Weg sieht wie eine riesige Wildschweinsuhle aus. Also wenn ich auf diese Weise all die Höhenmeter ins Werratal verlieren soll, macht mir das keinen Spaß. Ich schaue mir die Karte genauer an und sehe dort eine Alternative. An der nächsten Forstwegekreuzung, wo ein Forstweg werratalabwärts führt, würde ich meine Route wieder treffen. Dazu entschließe ich mich.
Ich rolle nun also bei leichtem Gefälle weitgehend ruhig dahin und gelange nach diversen Kurven schließlich an die besagte Wegekreuzung. Hier ist auch Wahlhausen, mein nächstes Ziel, angeschrieben, nur leider ist der Weg mit Absperrband versehen. Da kein Grund für die Absperrung angegeben ist, möchte ich diesem nicht so einfach folgen. Es könnte ja eine Jagd stattfinden oder diverse Bäume gefallen sein oder auch Hangrutschungen stattgefunden haben. Laut Karte kann ich dem Forstweg auch noch weiter folgen und mich dann rechts ins Walsetal orientieren. Dann kann ich ja immer noch überlegen, ob ich nach Wahlhausen abwärts fahre oder auf den Pilgerweg direkt in Sickenberg stoßen möchte. Dann würde ich zwar das Grenzmuseum am Schifflersgrund auslassen, aber das wäre zu verschmerzen.
Nur leider zweigen viele weitere Wege vom Hauptweg ab und manche sehen echt in Ordnung aus. Ich möchte nun nicht zu weit rollen und eventuell dummerweise auf der falschen Seite des Höhebergs ins Tal rollen, daher nehme ich letztlich einen vielversprechenden Weg in westlicher Richtung. Wahlhausen über Mühlberg ist angeschrieben und das könnte der von mir beabsichtigte Weg sein. Allerdings verschlechtern sich die Verhältnisse im weiteren Verlauf und ein Rollen ist bald nicht mehr möglich. Ich schiebe das Rad bald durch Gestrüpp und Modder. Schließlich erreiche ich den Waldrand und eine Schutzhütte, die Ahrenberghütte. Das herrlich leuchtende Werratal liegt vor mir. Ich rolle letztlich auf einem sich bessernden Weg bis hinunter nach Wahlhausen und erreiche hier die Durchgangsstraße.
Es geht durch den Ort hindurch und dann leitet mich der begleitende Radweg an der Landstraße. Dann komme ich zur ehemaligen Grenze, durch den aufwärts abzweigenden Kolonnenweg gut zu erkennen. Ich folge diesem nun langsam bergauf. Während dieser Bergauffahrt stören mich die Löcher in den Betonplatten nicht allzu sehr, hinunter wäre das schon eher ein Problem. Bald steige ich aber sowieso ab, da die Steigung mörderisch wird. Mein Tacho zeigt an die 30% Steigung an.
Zwischendurch lässt die Steigung mal ein wenig nach, dann beginnt rechterhand ein verrosteter, sehr hoher Grenzzaun. Voraus auf der Anhöhe ist bereits ein alter Grenzturm mit umliegenden Gebäuden zu erkennen, offensichtlich das Grenzmuseum. Eine Weile benötige ich noch, dann habe ich es erreicht. Drinnen an der Kasse bekomme ich einen Stempel des Museums. Neben den üblichen Barracken stehen hier auch ein alter Hubschrauber und eine MiG. Dann fahre ich weiter auf dem nun beinahe eben verlaufenden Kolonnenweg. Letztlich gelange ich auf eine Straße, mit der ich in das Höhendorf Sickenberg einrolle. Die Straße steigt im Ort in Kurven steiler bergan, ich nutze einen Wiesenweg, um eine längere Kehre der Straße abzukürzen und verlasse oberhalb am kleinen Friedhof den Ort.
Ich folge der Straße ins nahe Asbach. Der Pilgerweg verlässt mit dem Kolonnenweg wieder die Straße. Da ich Asbach aber schon sehe, verbleibe ich auf der Straße und rolle zügig in den Ort ein und hindurch. Am Wendehammer am Ortsende endet die Asphaltstraße und für mich beginnt nun ein fast 50 km langer Abschnitt, der laut Pilgerführer meist in Grenznähe verläuft und keinerlei Unterkunftsmöglichkeiten direkt an der Route aufweist. Es gibt zwar Ortschaften, aber nur kleine, die ganze Gegend ist wenig besiedelt, auch eine Folge der jahrzehntelangen abgeschiedenen Grenzregion, und bietet auch kaum Verpflegungsmöglichkeiten. Fußpilgern wird auf der Strecke oft der Abstieg ins Werratal empfohlen, welches durch den florierenden Radtourismus entsprechende Unterkunftsmöglichkeiten aufweist.
Ich folge vorerst dem Landweg, der sanft ansteigend auf den nahen Wald zuläuft. Der Kolonnenweg liegt rechterhand im Tal, hinter der Grenze geht es steil hinauf in die kalkhaltige Berglandschaft an der Werra, Gobert genannt. Allerdings ist dieser Höhenzug gar nicht mal so schmal, die Werra oft etliche Kilometer vom Grenzstreifen entfernt. Zum Glück folgt die Via Scandinavica hier nicht dem Kolonnenweg, sondern umgeht den Geländeanstieg auf den 506 m hohen Hesselkopf in einem größeren Bogen. Am Waldrand halte ich mich an der Kreuzung rechts und folge weiter dem Landweg am Waldrand leicht ansteigend im schmaler werdenden Hainsbachtal. Im Wald geht es schließlich steiler aufwärts und ich erreiche eine Kreuzung vieler Forstwege an einer Streuobstwiese. Ein Wegweiser weist zur Burgruine Altenstein, die schon zuvor auf den Wegweisern erwähnt wurde. Die Wegweiser hier im Wald sind vorbildlich aufgestellt und wohl auch neueren Datums. Meist ist an den Kreuzungen auch ein kleines Kartenbild zu finden, so dass man sich gut aufgehoben fühlt. Ich lasse das Rad kurz stehen und laufe das kurze Stück zur Ruine. Im grünen Dickicht am Rande des Hanges befindet sich hier ein altes verfallenes Gemäuer. Ich gehe lieber nicht dichter heran, da alles einen sehr einsturzgefährdeten Eindruck vermittelt.
Zurück am Rad orientiere ich mich kurz. Außer dem gekommenen Weg führen hier zwei Forstwege leicht aufwärts weg. Einer führt wohl direkt zur Grenze, der andere genau entgegengesetzt. Ich entscheide mich für einen kleineren Waldweg zwischen diesen beiden. Dieser führt mächtig steil hinauf bis auf einen breiten Forstweg. Nun bin ich schon auf über 400 m Höhe, auf den vielleicht 300 m musste ich gut 50 hm überwinden. Glücklicherweise war der Weg trocken und daher gut zu meistern. Nun folge ich dem Forstweg mäßig steil aufwärts in südlicher Richtung durch den herrlichen Buchenwald.
Schließlich erreiche ich nach etwa einem Kilometer eine weitere Wegekreuzung. Hier ist ein steiler Aufstieg zum Aussichtspunkt Rachelsberg gekennzeichnet. Ich folge weiter dem Weg geradeaus, nun schon mit denselben Platten belegt, wie der offensichtlich nahe gelegene Kolonnenweg. Diesen habe ich dann auch am 506 m hohen Hesselkopf erreicht. Hier finde ich wieder den üblichen etwa 100 m breiten baumfreien Grenzstreifen vor. Der Kolonnenweg verläuft nun im leichten Auf und Ab entlang der Grenze, das rhythmische Klack-klack beim Fahren über die Platten ist gewöhnungsbedürftig. Zum Glück sind hier oft Vollbetonplatten verbaut, so dass meine Handgelenke wenigstens etwas geschont werden. Nur hin und wieder treffe ich die löchrigen Platten an, auf denen man kräftig durchgeschüttelt wird.
Beim Fahren schaue ich so auf die Karte und entdecke eine Möglichkeit, für kurze Zeit dem Kolonnenweg entkommen zu können. Bald führt ein Schotterweg in den Wald und ich folge diesem. Ich bleibe immer auf diesem breiteren Weg, auch an einer Rechtskurve. Auf dem Weg passiere ich eine alte Wüstung, heute eigentlich nur eine größere Lichtung. Coburg ist als Name in der Karte verzeichnet. Ich finde keine Hinweise darauf, ob es sich um eine Wüstung neuerer Zeit, also einen Abbruch aufgrund der innerdeutschen Grenze, oder um eine mittelalterliche Wüstung handelt. Schließlich passiere ich ein altes Kreuz an einer Wegekreuzung und stehe kurz darauf wieder auf dem Kolonnenweg. Wer weiß, welches Gerüttel ich mir auf diesem Abstecher erspart habe? Zumindest habe ich die höchsten Stellen des heutigen Tages um die 520 m abgefahren. An der Grenze wäre ich wohl noch ein paar Meter höher gewesen, denn meine Planung wies 541 m Höhe aus. Hier zumindest ähneln die Platten des Kolonnenwegs wieder übelsten Rasengittersteinen, die vorsichtiges, nicht allzu schnelles Fahren erfordern. Ein paar Aussichtspunkte habe ich wohl laut Pilgerführer auch ausgelassen.
Ich rolle nun im leichten Auf und Ab auf dem Kolonnenweg entlang, rechterhand immer den baumfreien Bereich im Blick. Aber da ich ständig auf die Platten achten muss, beobachte ich weniger die Landschaft, die aber auch eintönig ohne besondere Vorkommnisse bleibt. Nach einer Weile ist an einer Stelle mal ein Stück alter Grenzzaun erhalten und ich rolle über die Wiese dorthin. Ich kehre zurück zum Kolonnenweg, passiere kurz darauf einen Wegweiser, der zur Volkeroder Aussicht weist. Schließlich endet der Grenzstreifen in einer großen Wiese und dahinter beginnt der Himmel. Es ist schon erstaunlich, welche Bilder Landschaften manchmal zeichnen können. Ich rolle auf der Wiese bis an den Rand des Abhangs heran und halte die Luft an ob des grandiosen Ausblicks. Fast 300 m fällt das Gelände hier einfach hinab. Vor mir breitet sich ein tiefes Becken aus. Mittendrin liegt Kella, eine kleine Ortschaft. Die Grenze verläuft hier oben auf dem Geländegrat, der Kolonnenweg wohl tief unten die Ortschaft umrundend. Gegenüber befinden sich auch Höhen, allerdings nicht ganz so hoch gelegen, wie hier oben. Auch das Werratal hinter den Kuppen ist von hier aus einigermaßen einsehbar. Wie müssen sich wohl die Grenzer gefühlt haben hier oben als "Herren" über die Lage?
Ich kann gegenüber auch den kegelförmigen Schlossberg ausmachen, auf dem die Ruine der Burg Greifenstein liegen soll. Durch den dortigen Wald verläuft die Via Scandinavica. Laut Pilgerführer führt der Weg nun äußerst steil in Serpentinen hinab von dieser "Anhöhe". Ich suche den Einstieg zu diesem Serpentinenweg und finde diesen auch. Die ersten Kehren dieses schmalen Pfades kann ich im dichten Wald auch gut erkennen, beschließe jedoch, diesem nicht zu folgen. Erst einmal fände ich es schade, die ganzen Höhenmeter das Rad hinunter zu schieben, denn Fahren ist definitiv nicht möglich, andererseits müsste ich aus diesem Kessel auch wieder heraus.
Nach intensivem Kartenstudium entschließe ich mich zu einer größeren Abweichung vom Weg. Es gäbe zwar die Möglichkeit der Abfahrt auf dem Kolonnenweg nach Kella, allerdings könnte ich im gleichen Atemzug auch bereits den Wald des Schlossbergs erreichen und eine komplette Abfahrt in den Kessel dadurch vermeiden. Des Weiteren hatte ich während der Routenplanung bei der Internetrecherche Hinweise auf unwegsame Bereiche im Wald des Schlossbergs gefunden. Fußwanderer hatten die Straße als Alternative für die schlechten Wegstrecken in diesem Wald benannt.
Ich fahre auf der Wiese etwas zurück zum Kolonnenweg, der hier in den Wald abbiegt, und folge diesem. Anfangs geht es leicht abwärts, dann immer stärker. Ich treffe auf eine Kreuzung, wo der Kolonnenweg rechts abbiegt, hier offensichtlich nach Kella führt. Wegweiser gibt es hier keine, aber noch müsste ich mich auf der Pfaffschwender Kuppe befinden, die richtige Abfahrt besteht mir noch bevor. Ich nehme nun den steil abwärts führenden Plattenweg, der auch in Kurven bis hinab nach Pfaffschwende führt. In diesem kleinen verschlafenen Ort rolle ich vor zur Durchgangsstraße und verlasse ihn mit dieser auch schon.
Außerhalb auf der Höhe gelange ich an eine Straßenkreuzung, rechterhand zweigt die Straße nach Kella ab. Ich nehme die Straße nach links und rolle somit auf den Wald des Schlossbergs zu. Hier beginnt für mich eine steile Abfahrt über etliche Serpentinenkurven. Der Asphalt der Straße gehört nicht zu den besten und ich fahre mitunter sogar auf der linken Straßenseite ob der riesigen Schlaglöcher. Daher bremse ich auch immer wieder stark ab, trotzdem habe ich mitunter Geschwindigkeiten um die 50 Stundenkilometer drauf. Ich denke aber, auch kein Autofahrer kann hier halsbrecherisch herunter brettern, wenn ihm sein Gefährt lieb ist. Schließlich rolle ich durch den Höllengraben in Großtöpfer ein und habe hier im Ort die Via Scandinavica wieder erreicht und vermutlich jede Menge Zeit gegenüber dem Originalweg eingespart.
Ich rolle durch den Ort, quere die Frieda und überquere letztlich auch die außerhalb verlaufende Landstraße. Der Schotterweg führt mich bergan in die Wiesen und ich quere eine stillgelegte Eisenbahnstrecke. Nach weiteren anstrengenden Höhenmetern erreiche ich oberhalb eine Landstraße. Voraus kann ich bereits die ganze Zeit die bewaldete Kuppe des 448 m hohen Hülfensberges begutachten. Ich überlege ernsthaft, ob ich mir den anstrengenden Anstieg wirklich antun möchte. Ich weiß, dass es dort oben keinerlei Aussicht gibt. Die Via Scandinavica führt natürlich drüber hinweg und im Pilgerführer wird der Aufstieg als letzter kraftraubender Akt der beschriebenen Etappe erwähnt.
Auf der Karte ist für mich ersichtlich, dass ich auch mit der erreichten Straße um den Berg herum fahren könnte und ich nehme dies in Angriff. Ich halte mich also rechterhand und fahre bei leichter Steigung unterhalb des Waldes entlang. Den Abzweig der Via Scandinavica zum Wald hin lasse ich unbeachtet und erreiche kurz darauf Bebendorf. Ich verbleibe auf der Straße und erreiche kurz darauf Döringsdorf und den Abzweig zum Hülfensberg. Der Hülfensberg wurde im Mittelalter aufgrund der Wallfahrtstradition sogar als "Heiliger Berg des Eichsfeldes" benannt. Damals wurde der Gipfel noch Stuffenberg genannt nach dem heidnischen Gott Stuffo.
Die Durchgangsstraße biegt nun südwärts ab und führt mich an der Stephanuskirche vorbei hinauf Richtung ehemaliger innerdeutscher Grenze. Noch vor der eigentlichen Höhe mit der Grenze kreuzt der Kolonnenweg die Straße. Ich folge dessen Platten nun wieder ostwärts leicht bergauf. Oberhalb direkt hinter der Grenze kann ich ein großes Betonkreuz sehen, das Eichsfelder Kreuz. Es wurde zu DDR-Zeiten auf westdeutscher Seite errichtet, da der Zugang zur Pilgerstätte Hülfensberg von westdeutscher Seite aus nicht mehr möglich war. Auch sonst hatten nur wenige Leute Zugang. Mittlerweile fällt mir auch wieder die Markierung des Eichsfeldrundwanderwegs auf, das Mainzer Rad in rot. Rückwärtig habe ich noch einen schönen Blick auf den Hülfensberg, die Spitze der dortigen Kirche ragt über die Baumwipfel.
Nach etwa 3 Kilometern gelange ich an die Stelle, wo Klosterpfad und Eichsfeldrundwanderweg die Grenze verlassen. Hier informieren einige Informationstafeln über den frühen geschichtlichen Hintergrund dieser sehr alten Grenze hier am Sandkopf, früheste Katasterkarten sind abgebildet. Hier wird mal nicht Bezug genommen auf die Trennung der beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Tal, für mich nicht sichtbar, müsste jetzt Lengefeld liegen. Ich folge weiter dem Kolonnenweg, bald steil aufwärts auf die 484 m hohe Keudelskuppe. Aufgrund der sehr verwachsenen Topografie entfernt sich der Kolonnenweg unnatürlich weit von der eigentlichen Grenze.
Der Anstieg ist überwunden, der vegetationsfreie Streifen rechterhand des Kolonnenwegs zeigt sich bald wieder. Allerdings ist die Qualität der Platten in diesem Bereich des Wegs besonders schlecht. Nur langsam kann ich Fahrt aufnehmen. Die Qualität der Platten bessert sich aber, dann ist ein Abzweig zum Plesseturm gekennzeichnet. Dieser liegt auf hessischer Seite. Ich folge weiter den Platten des Kolonnenwegs, wie die Via Scandinavica. Bald öffnet sich linkerhand der Blick über die Felder und Wiesen. Entgegen der durchweg bewaldeten hessischen Seite überwiegt auf thüringischer Seite die Landwirtschaft. Durch den hügeligen Charakter ergeben sich herrliche Blicke entlang des Grünen Bandes und ich genieße die Fahrt hier am Abend. Allerdings kann ich den Blick nicht ungehindert schweifen lassen, denn bergab muss ich bei schnellerer Fahrt ungemein auf die Platten achten. Zum Glück sind die Löcher in diesen nun mehr und mehr verfüllt. Irgendjemand hat wirklich ein Einsehen mit armen Radfahrern wie mir gehabt. Am 455 m hohen Konstein führt die Grenze noch vorbei, dann zeigt sich mir ein atemberaubender Anblick. Der Kolonnenweg fällt steil abwärts ins Tal des Gatterbachs. Gut 100 hm verliert der Weg hier auf einem kurzen Stück. Direkt ins Tal kann ich nicht schauen, aber gegenüber zeigt sich mir ein erbarmungsloser Anstieg. Dort führt der Kolonnenweg auf eine ebenso mit Wiesen und Feldern durchzogene Höhe, die noch höher liegt als meine derzeitige. Auf hessischer Seite zeigen sich dort auch nur Wälder.
Der Kolonnenweg führt geradewegs den Hang hinauf, ohne in Serpentinen abgemildert zu sein. Das schaffe ich am heutigen Abend definitiv nicht mehr. Ich suche auf der Karte nach einer Alternative und finde diese auch. Aber erst einmal geht es steil abwärts, zum Glück am Ende noch mit einem ausufernden Bogen, sonst wäre es nicht mehr fahrbar gewesen. Ich stehe auch so auf den Bremsen und danke Gott für die verfüllten Löcher in den Platten. Unten entere ich die B 249, welche zwar nicht stark befahren ist, aber wenn ein Auto kommt, dann verdammt rasant.
Kurz darauf verlasse ich die Bundesstraße aber südwärts mit einem ansteigenden Schotterweg. Dieser führt mich bei ganz ordentlicher Steigung entlang einer Baumreihe hinauf in die Wiesen. Auf jeden Fall ist dieser Anstieg aber angenehmer als der vorhin gesehene. Rechterhand taucht dann irgendwann der alte Grenzturm auf, den ich laut Pilgerführer auch mit dem Kolonnenweg passiert hätte. Dann gelange ich an ein Wegekreuz auf der Höhe, weite Sichten auf die umliegenden Höhen ergeben sich. Hier könnte ich nun rechterhand leicht aufwärts den Kolonnenweg erreichen. Da die Via Scandinavica aber gleich darauf den Kolonnenweg verlassen wird, um hinab ins Heldrabachtal zu führen, erachte ich das nicht mehr als notwendig.
Ich verbleibe lieber geradeaus nun auch abwärts im Möhntal. An der nächsten Wegekreuzung halte ich mich rechts und fahre auf der anderen Talseite weiter auf Schotter abwärts. Schließlich erreiche ich Wendehausen und rolle hier hinab zur Talstraße. Ich folge der Landstraße im Heldrabachtal nun zügig südwärts. Kurze Zeit später habe ich die Stelle erreicht, wo die Via Scandinavica das Tal quert. Hier befindet sich ein alter Grenzpfahl mit dem Thüringer Löwen einerseits und dem Mainzer Rad andererseits. Da hier im Heldrabachtal die Grenze zwischen dem Unstrut-Hainich-Kreis und dem Wartburgkreis verläuft, reime ich mir eine alte Grenze zwischen dem kurmainzischen Eichsfeld und einem sächsisch-thüringischem Herrschaftsbereich zusammen.
Einem Schotterweg folge ich steil aufwärts in den Wald am Käseberg. Der Weg ist nicht wirklich berauschend, sehr matschig und mit viel Geäst versehen, aber sowohl das X5 für den Werra-Burgen-Steig als auch das grüne Luther-L für den Lutherweg weisen mir den Weg. Dieses hier dürfte noch einen Zweig des thüringischen Lutherwegs darstellen. Unter dem ganzen Matsch und Geröll des Wegs ist aber auch altes Pflaster erahnbar, da hier die historische Zufahrt zur Burg Normannstein bestand, einer romanischen Burg oberhalb Treffurts über dem Werratal gelegen.
Nach diesem vermutlich letzten kräftezehrenden Anstieg des heutigen Tages erreiche ich oberhalb eine Kreuzung mit Parkplatz. Geradeaus führt eine Zufahrt zur schon sichtbaren Burg. Die Via Scandinavica führt nun über das Burggelände und laut Pilgerführer auf einem steilen Serpentinenpfad hinab nach Treffurt. Da ich die 150 hm ins Tal nicht schieben möchte, folge ich der Zufahrtsstraße nach rechts bergab. Diese Abfahrt ist zwar länger, dafür aber erholsam und ich genieße die weiten Blicke ins Werratal und auf das Städtchen. Die kommenden Höhen, die mich morgen erwarten werden, habe ich auch schon im Visier. Zwischen Treffurt und Creuzburg gilt es, eine große Schleife der Werra mit etlichen Bögen über die Höhen beinahe geradlinig abzukürzen.
Rasant rolle ich in den Ort ein, die Via Scandinavica kommt hier irgendwo auf Treppen hinab. Ich rolle an der Marienkirche langsam abwärts durch die steilen Kopfsteinpflastergassen des Fachwerkstädtchens, passiere die Bonifatiuskirche und kurz darauf den Marktplatz.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Göttingen verfügt über ICE- und IC-Verbindungen.
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