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Klosterpfad und Pilgerweg: Eichsfeld von Mühlhausen zum Heilbad Heiligenstadt

Mountainbike · Wartburg-Hainich
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Dirk Neubauer 
  • Mountainbike-tour in der Welterberegion Wartburg-Hainich: Klosterpfad und Pilgerweg: Eichsfeld ...
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Mit dem Rad auf den Spuren von Jakobspilgern und über alte Handelswege von Meckenheim bis an die Ostsee.
schwer
Strecke 83,3 km
8:15 h
1.672 hm
1.628 hm
487 hm
208 hm

Wir folgen einem Klosterpfad von Mühlhausen zum Kloster Hülfensberg und von dort wieder zum Pilgerweg Loccum-Volkenroda an der Unstrut. Der Weg führt uns durch reizvolle Landschaften.

Bis zum Endpunkt der Etappe folgen wir nun dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda.

Autorentipp

Mühlhausen (Marienkirche, Stadtmauer, Müntzerdenkmal, Äußeres Frauentor, Petrikirche, Johannistal), Popperöder Quelle, Mühlhäuser Landgraben, Jakobuskirche Struth, Annaberg, Eselsstieg, Kloster Zella, Draisinenbahnstrecke (Viadukt), ehemalige innerdeutsche Grenze (Kolonnenweg, Eichsfelder Kreuz), Franziskanerkloster Hülfensberg (Stationenweg), Lutter-Wasserfall, Rottenbachtal, Maria-Hilf-Kapelle, Effelder Stieg, Kloster Anrode, Lengenfelder Warte, Unstrut, Dingelstädt (Marienkirche, Kerbscher Berg), Unstrutquelle, Werdigeshäuser Wallfahrtskapelle St. Cyriakus, Wasserscheide Leine-Unstrut, Nikolauskirche Heuthen, Dün, Heilbad Heiligenstadt.

Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Mühlhausen, Lengenfeld unterm Stein, Großbartloff, an der Lengenfelder Warte, in Dingelstädt und Heiligenstadt.

In Heiligenstadt gibt es Hotels und Pensionen zum Übernachten.

Schwierigkeit
schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Wasserscheide Leine-Unstrut, 487 m
Tiefster Punkt
Geismar (Frieda), 208 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 26,26%Schotterweg 37,59%Naturweg 15,60%Pfad 8,15%Straße 12,30%Unbekannt 0,07%
Asphalt
21,9 km
Schotterweg
31,3 km
Naturweg
13 km
Pfad
6,8 km
Straße
10,2 km
Unbekannt
0,1 km
Höhenprofil anzeigen

Sicherheitshinweise

Der Weg ist auf etwa 35 km befestigt. Die restlichen 50 km sind unbefestigte Wald, Ufer- und Feldwege bzw. Pfade, teilweise sehr matschig und zerfahren. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.

Aufstieg und Abstieg zum Hülfensberg sind steil.

Start

Mühlhausen, Marienkirche (215 m)
Koordinaten:
DD
51.210109, 10.454572
GMS
51°12'36.4"N 10°27'16.5"E
UTM
32U 601602 5674195
w3w 
///begonnen.bemerkte.ernte

Ziel

Heilbad Heiligenstadt, Marktplatz

Wegbeschreibung

Heute steht der Klosterpfad auf meinem Programm. Dies ist ein Nebenweg der Pilgerweges Loccum-Volkenroda, der an verschiedenen Klöstern entlang durchs Eichsfeld führt. Am Ende soll ich dann wieder auf den Pilgerweg stoßen und mit diesem nach Heiligenstadt fahren. Ich rolle von der Mühlhausener Marienkirche wieder vor zum Frauentor und verlasse hier die Altstadt. Rechterhand befindet sich die Petrikirche, wo es einen Schaukasten des Pilgerwegs geben soll, ich quere aber gleich die Straße. Die Johannisstraße führt mich schnurstracks ins Johannistal mit diversen Kleingärten. Mit dem grünen stilisierten Kreuz des Klosterpfades verlasse ich kurz darauf mit dem Silbergrubenweg die Straße. Dieser schmale, aber gut zu fahrende Pfad führt mich in ein höher gelegenes Wohngebiet am 248 m hohen Weinberg.

Ich quere die B 249 und rolle durch das Neubaugebiet bis zum historischen Quellhaus an der Popperöder Quelle. Ich folge den Wegweisern Richtung Weißes Haus und verlasse langsam die Stadt. Ich erreiche auf dem Radweg neben der Schotterstraße den Mühlhausener Stadtwald, in den ich auf schönen Wandelwegen einfahre. Kurz hinter dem Weißen Haus treffe ich auf einen Gedenkstein an die Opfer des Holocaust, hier im Stadtwald scheint zu Kriegszeiten ein Gefangenenlager existiert zu haben. Nun folge ich dem Weg weiter in den Wald, verlasse den waldrandnahen Bereich. Mein Weg ist gleichzeitig als Naturlehrpfad gekennzeichnet und es ist ein herrliches Fahren durch diesen lichteren Wald auf sauberen Wegen, Promenadenweg nennt er sich.

Kurz vor dem Schmidtstein, einem älteren Gedenkstein, verabschiedet sich die Markierung linkerhand auf einen nicht mehr so schönen Weg. Ich bleibe aber dem Promenadenweg treu, da ich auf der Karte sehe, dass ich auch anderweitig zur Markierung aufschließen kann. An der nächsten markanten Kreuzung mit einem Forstweg halte ich mich dann links, wobei der Weg nun doch etwas zerfahrener ist. Bald treffe ich auf die Markierung und erreiche den Waldrand, an dem ich noch eine Weile entlang fahre. Dann geht es auf die Felder und ich erreiche den Eigenrieder Schäferbrunnen. Dieser ist als Kulturdenkmal erst vor kurzem hergerichtet worden. Der Landweg führt mich weiter nach Eigenrieden.

Am Ende des Ortes quere ich die B 249 und fahre auf einem schmalen Weg in einem Wäldchen entlang des Mühlhausener Landgrabens nordwärts. Diese Wehranlage stammt laut Informationstafeln etwa aus der Zeit um 1350. Weiter oberhalb weiche ich dann linkerhand des Gehölzstreifens auf einen sandigen Landweg aus, eine weite Sicht über das Eichsfeld ergibt sich. Dann wendet sich der Weg westwärts und führt auf Struth zu, wo ich die Jakobuskirche passiere. Der Ort liegt knapp unterhalb 500 m Höhe und ist damit erstaunlicherweise vermutlich die höchste Stelle meiner heutigen Route. Seit Mühlhausen habe ich bereits gut 300 hm zurückgelegt, durch die gemütliche Steigung war dies allerdings kaum zu merken.

Ich quere im Ort die Durchgangsstraße und verlasse diesen an den Sportplätzen, die Straße führt laut Ortsausgangsschild nach Annaberg. Markierungen sind mir keine aufgefallen, ich orientiere mich derzeit nur nach Karte. Die kleine Siedlung Annaberg habe ich schnell erreicht, die Straße scheint hier auch zu enden.

Ein Berg ist hier zum Glück nicht. Ich finde eine Marienkapelle vor, die ziemlich neu sein muss, und dann suche ich nach dem weiteren Weg. Schließlich finde ich unweit der Marienkapelle eine Spur, die in den dahinter liegenden Wald führt. Es ist tatsächlich nur ein kleiner Pfad, der schräg am steil abfallenden Hang entlang führt. Dieser nennt sich Eselsstieg und ist definitiv nur zum Schieben geeignet. Auf jeden Fall ergibt sich schon einmal der eine oder andere Blick auf das Kloster Zella im Tal, eine beeindruckende Anlage, das erste Kloster auf diesem Nebenweg.

Weiter unten gelange ich dann auf einen Forstweg und rolle geschwind hinab zum Kloster. In den Wiesen linkerhand entspringt die Frieda, ein Zufluss der Werra, dem der Klosterpfad jetzt grob gesehen erst einmal folgt. Ich betrete das Klostergelände durch den Torbogen. Es scheint als Altenheim genutzt zu werden, hier sind die alten Leute leider fernab jeder Zivilisation völlig unter sich. Ich suche das Büro auf und bekomme hier einen Stempel des Hauses. Im Gelände steht noch die imposante Klosterkirche, ich breche aber gleich wieder auf.

Ich folge nicht der Zufahrtsstraße, die zur Landstraße führt, sondern folge einem Waldweg an der Klostermauer entlang rechterseits des Eingangstors. Hier geht es wieder steil hinauf für mich in den Wald und dann in angenehmem Auf und Ab auf guten Waldwegen. Bald führt der Weg am Waldrand entlang, linkerhand im Zellaer Grund ist die Landstraße erkennbar, gegenüber bewaldete Höhen. Dann geht es kurz wieder in den Wald und ich komme an einen besseren Forstweg. Jetzt soll es wieder aufwärts gehen, auf über 400 m in den Wald hinein, nur um dann von der Höhe über die Felder nach Lengenfeld unterm Stein herein zu fahren.

Laut Karte könnte ich aber mit dem Forstweg auch zur Landstraße aufschließen und mit dieser in den Ort rollen. Das tue ich dann auch, es geht zügig abwärts, bis auf 250 m Höhe falle ich im Ort hinab. Vorher habe ich noch einen herrlichen Blick auf den Ort und die dahinter hoch aufragenden bewaldeten Bergketten. Auf diese muss ich definitiv hinauf. Aber vorerst interessiert mich etwas anderes, im Ort noch vor der Kirche befindet sich ein imposantes Bauwerk, ein altes Eisenbahnviadukt. Laut Pilgerführer soll der Pilgerweg dort hinüber führen und damit vermutlich einiges an Höhenmetern ersparen.

Bevor die Straße also direkt in den inneren Ortskern hinabführt, nehme ich eine Anwohnerstraße am Hang aufwärts und rolle auf das Viadukt zu. Auch mit dieser Nebenstraße befinde ich mich unterhalb der ehemaligen Eisenbahnstrecke und würde sie unterqueren. Es ist trotzdem imposant, und dann sehe ich doch tatsächlich Draisinen dort oben fahren. Diese werden emsig durch Muskelkraft angetrieben. Vielleicht kann ich ja doch dort oben entlang kommen, denn die Treppe, welche hier zum Viadukt hinauf führt, ist definitiv nur dem Fußpilger zu empfehlen. Ich bleibe also diesseits der Bahnlinie und fahre mit meiner Anwohnerstraße bis oberhalb an den Rand der Bebauung, kann hier an die Strecke gelangen. Gerade kommt eine Draisine gefahren, auf meine Nachfrage meinen die Leute aber, auf der Brücke wäre es zu eng für mich mit dem Rad. Hier führt ja noch ein Trampelpfad neben der Strecke entlang.

Ich gehe kein Risiko ein und rolle wieder hinab, unter dem Viadukt hindurch und quere dann im Tal die Durchgangsstraße. Dann kämpfe ich mich wieder hinauf, an der Kirche vorbei bis zum ehemaligen Bahnhof am anderen Ende des Ortes. Neben Draisinen stehen hier auch kleine Züge bereit. Ich hole mir im alten Eisenbahnwaggon, der hier als Abfertigungsstelle abgestellt wurde, einen Stempel.

Auf der Bahnhofstraße rolle ich kurz zurück und dann mit einer ansteigenden Straße in die Wiesen hinaus. An einem Hof wende ich kurz nach rechts, bevor mich dann ein sehr langer, gewundener Feldweg durch die endlosen Felder hinauf zum 394 m hohen Großen Hopfenberg führt. Zwischendurch habe ich immer wieder gute Rundsicht über die ganze Landschaft. Hinter dem Wäldchen auf dem Berg geht es nur noch leicht aufwärts und dann habe ich den Kolonnenweg erreicht. Nun stehe ich also wieder an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und linkerhand befindet sich Hessen. Einige Informationstafeln informieren über den frühen geschichtlichen Hintergrund dieser sehr alten Grenze hier am Sandkopf, früheste Katasterkarten sind abgebildet. Hier wird mal nicht Bezug genommen auf die Trennung der beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ich fahre weiter auf den Platten des Kolonnenwegs und bald kommt der vollständig bewaldete 448 m hohe Hülfensberg in Sicht. Oben ragt die Spitze der Wallfahrtskirche St. Salvator hervor. Dort werde ich also das zweite Kloster auf meinem heutigen Wege vorfinden. Mir wird auch bewusst, dass ich mich zufällig wieder auf der Via Scandinavica befinde, wenn auch nur für kurze Zeit. Auf dem Hülfensberg werde ich diese wieder verlassen. Ich rolle dann bald abwärts und treffe auf eine Landstraße. Links oberhalb direkt hinter der Grenze kann ich ein großes Betonkreuz sehen, das Eichsfelder Kreuz. Es wurde zu DDR-Zeiten auf westdeutscher Seite errichtet, da der Zugang zur Pilgerstätte Hülfensberg von westdeutscher Seite aus nicht mehr möglich war. Auch sonst hatten nur wenige Leute Zugang. Der Hülfensberg wurde im Mittelalter aufgrund der Wallfahrtstradition sogar als "Heiliger Berg des Eichsfeldes" benannt. Damals wurde der Gipfel noch Stuffenberg genannt nach dem heidnischen Gott Stuffo.

Ich rolle die Straße hinab nach Döringsdorf hinein, wo ich gleich am Ortsanfang die Stephanuskirche passiere. Mit einer Anwohnerstraße steige ich dann Richtung Hülfensberg bergan. Nach dem letzten Haus verabschiedet sich ein Pfad mit der Markierung hinauf zum Wald. Dieser führt aber derart steil bergan, dass ich erst einmal keine Lust dazu habe. Die Straße soll auch hinauf zum Franziskanerkloster führen. Ich entscheide mich für die Zufahrtsstraße zum Kloster.

Mit der Straße komme ich in den Wald und dann beginnt auch gleich eine Baustelle. Rechterhand befindet sich ein kleiner Parkplatz, linkerhand führt ein Pfad hinauf direkt zum Kloster, Jakobsweg und Klosterpfad sind hier gekennzeichnet auf ihrer Route bergab. Ich schließe mein Rad hier an einen Baum und stiefele zu Fuß den Pfad hinauf, kreuze dabei auch noch einmal die Straße. Eine Treppe führt mich letztlich auf das Klostergelände. Alles liegt scheinbar einsam und verlassen vor mir. Ich passiere die Bonifatiuskapelle am Zugang zum Gelände, die Kirche selbst ist verschlossen, davor stehen etliche Holzbänke vor einer Grotte. Die anderen, hölzernen Gebäude des Klosters machen auf mich auch keinen offenen Eindruck. Ich schaue mich hier gemütlich um und begebe mich dann wieder auf den Rückweg zu meinem Rad.

Vorerst folge ich dem Stationenweg vom Rande des Parkplatzes aus, auch der Klosterpfad ist hier markiert. Es geht bereits im Wald steil abwärts, am Waldrand gelange ich auf einen schnurgeraden, von Bäumen umstandenen Weg. Dieser führt derart steil hinab, dass ich mein Rad lieber schiebe. Schließlich erreiche ich unterhalb Geismar und rolle im Ort hinab bis zur Ursulakirche. Nun folge ich weiter der Markierung die Straße neben den Plattenbauten hinauf, die in einen Feldweg übergeht, der mich auf den Acker führt. Bald erreiche ich einen neu angelegten Schotterweg, der direkt in den Wald hinauf führt. Es wird extremst steil, beinahe 30% Steigung zeigt mein Tacho an. Ich bin froh, dass ich den Waldrand erreiche, aber auch hier führt der Weg unvermindert steil weiter. Ich ignoriere sämtliche aufschließenden Wege und erreiche schließlich das Plateau des Höhenrückens. Hier rolle ich bald auf einem Grasweg über eine größere Lichtung auf dem 407 m hohen Rollsberg.

Im Nu bin ich wieder aus dem Wald heraus und überquere in der leichten Talmulde zwischen zwei Höhenzügen eine Landstraße. Der Anstieg hatte es ganz schön in sich, aber die Hälfte des Klosterpfades sollte ich nun schon hinter mich gebracht haben, über 30 km zeigt mein Tacho an. Ein schöner Landweg führt mich wieder hinauf zu einem Wald und als guter Forstweg bis hinauf auf den 425 m hohen Eichberg. Nach kurzer Zeit habe ich auch den Bartloffer Blick erreicht, eine Schutzhütte, von der man einen wunderschönen Blick auf Großbartloff hat und die dahinter liegenden Höhen. Auf den Höhen stehen in endloser Zahl Windräder. Hinter dem Ort deuten sich zwei Täler an, das Luttertal und das Rottenbachtal. Durch das Rottenbachtal soll der Klosterpfad verlaufen.

Nun läuft der Weg weiter auf der Höhe und zieht auf einmal nach Westen hin weg. Hier taucht die Bezeichnung des Naturparkwegs Leine-Werra auf. Ich verlasse den Forstweg Richtung Osten und beginne nun bald mit dem Abstieg vom Schimberg. Bald gelange ich aus dem Wald und rolle auf einem holprigen Wiesenweg in großen Bögen auf Großbartloff zu. Im Ort quere ich die Hauptstraße und gleichzeitig die Lutter.

Ich ziehe mit dem Sträßchen weiter hinauf aus dem Ort hinaus, bald auf einem Ackerweg und erreiche den Rottenbach. Diesen quere ich mit einem Sträßchen und gelange an der Spitzmühle vorbei weiter hinauf zu einem Parkplatz. Linkerhand in einem Gehölz befindet sich der Lutterfall, auf den mich ein Schildchen aufmerksam macht, ein idyllisch gelegener Wasserfall. Das Wasser des kleinen Baches fällt hier in mehreren Kaskaden im Schatten der Bäume rund 20 m in die Tiefe. Vom Parkplatz folge ich nun einem Landweg südwärts im Rottenbachtal, der Naturparkweg verabschiedet sich nun ostwärts im Luttertal verbleibend. In diesem Tal sind laut Karte viele alte Mühlen angesiedelt.

Mit dem Weg gelange ich bald in den nächsten Wald, unterquere anfangs noch eine Bahnlinie. Ein anfangs breites Tal erwartet mich, später wird der Anstieg anstrengender und oberhalb gelange ich in den nächsten Ort, Effelder. Nun befinde ich mich wieder knapp unterhalb 500 m Höhe, habe damit bei diesem Aufstieg mehr als 200 hm zurückgelegt. Nachdem ich ein paar abgelegene Gehöfte passiert habe, erreiche ich am Ortsanfang eine Straße. Die imposante Albanskirche ist rechterhand etwas erhöht gelegen. Dorthin führt der Klosterpfad und dann auf einem Stationenweg in großem Bogen auf der Höhe entlang zur außerhalb des Ortes gelegenen Maria-Hilf-Kapelle.

Ich rolle auf der Torstraße also erst einmal leicht in die Ortsmitte hinab und als ich rechterhand zur Kirche wieder aufwärts abbiegen soll, sehe ich die Straße geradeaus schön abwärts durch den Ort verlaufen. Ein Blick auf die Karte und ich lasse rollen. Als die Straße am Ortsende nach links biegt, verbleibe ich auf einem geradeaus führenden Sträßchen. Dieses führt mich nun wieder aufwärts direkt auf die Kapelle zu. Rechterhand kann ich den Höhenzug erkennen, auf dem mich der Klosterpfad entlang geführt hätte. Von der feldsteinernen Kapelle aus habe ich einen schönen Blick zurück auf den Ort mit der herausragenden Kirche.

Ein asphaltierter Wirtschaftsweg führt mich nun auf der Höhe nordwärts durch die Felder. Bald endet der Asphalt, der Weg führt als sandiger Landweg von Bäumen umstanden weiter, nennt sich Effelder Stieg. Nach Passage eines Waldstreifens entdecke ich die Straße, die voraus auf einem Höhenzug entlang führt. Der Landweg gabelt sich, ich weiche auf den linken Abzweig aus. Der Klosterpfad ist gleich darauf wieder links markiert, er führt auf einem Grasstreifen jetzt in größerem Bogen am Ackerrand entlang. Laut Karte könnte ich auch auf dem Landweg bleiben und tue dies.

Die Landstraße erreiche ich an einem Wegekreuz unter Bäumen und rolle auf ihr auf Küllstedt zu. Hier am Ortsanfang an einem Sportplatz soll wieder ein Kreuzweg beginnen, der mich zur Antoniuskapelle führen soll. Da ich gerade so schön rolle, verbleibe ich auf der Landstraße in den Ort hinein. Am Kreisverkehr in der Ortsmitte treffe ich wieder auf den Klosterpfad. Ich lasse somit die genannte Kapelle sowie auch die Kirche des Ortes linkerhand liegen. Am Kreisverkehr verbleibe ich geradeaus Richtung Dingelstädt und biege dann in die Bahnhofstraße ab. Diese führt nun zügig leicht abwärts zum außerhalb des Ortes gelegenen ehemaligen Bahnhof.

Die Straße führt nun rechterhand über die Gleise, ich bleibe links, fahre über das Gelände des Bahnhofs und folge dann einem Schotterweg entlang der Gehölzstreifen. Schließlich unterquert der Weg die Bahnlinie und führt in die Hollau, ein größeres Waldgebiet. Hier führt mich die Markierung auf einem guten Waldweg entlang. An der nächsten Wegekreuzung ist die Lengenfelder Warte bereits gekennzeichnet. Nahe dieser in Zella soll mein Klosterpfad wieder auf den originalen Pilgerweg treffen. Ich folge aber nicht dem Wegweiser nach links, sondern halte mich rechts dem Klosterpfad folgend. Schließlich gelange ich zum Waldrastplatz "Drei Eichen", wo zumindest eine große, denkmalgeschützte Eiche auf einer Wiese steht.

Hier halte ich mich rechts und erreiche bald darauf die Nähe des südlichen Waldrandes. Hier führt mich nun ein Weg entlang der Teiche des Klosters Anrode. Wegen diesem Kloster vollführt der Klosterpfad nämlich noch einmal solch einen Bogen. Wenig später erreiche ich das eigentliche Klostergelände. Dieses scheint aufgegeben, verfallene Wirtschaftsgebäude begrenzen hier ein größeres Areal. Auch die Klosterkirche scheint in einem maroden Zustand. An die Kirche angebaut ist ein praktisches Wirtschaftsgebäude, scheinbar aus den 50igern. Zumindest befindet sich im Mittelpunkt des Geländes eine Bushaltestelle. Die Gebäude an der östlichen Seite des Geländes scheinen noch bewohnt.

Ich quere nun den kleinen Bach Luhne, der auch die Klosterteiche speist, und folge einem Sträßchen ins naheliegende Bickenriede. Bevor ich jedoch richtig in den Ort hinein gelange, nehme ich den spitzwinklig wieder hinaus führenden Kapellenweg. Dieser endet kurz darauf und ein Kreuzweg führt direkt über die Wiese steil hinauf zur Marienkapelle. Dahinter geht es weiter aufwärts, nun auf einem Feldweg entlang einer Gebüschreihe. Der Weg wird immer schlechter und endet schließlich auf dem 394 m hohen Eisberg. Ab hier führt nur noch eine holperige und zugewachsene Grasspur bergab über den Acker zum Wald.

Am Wald treffe ich auf einen schönen Weg, dem ich in den Wald hinein folge. Linkerhand käme ich auf diesem Weg sicherlich wieder zurück zum Bahnhof von Küllstedt, wo mir vorhin schon mal Wegweiser Richtung Lengenfelder Warte aufgefallen waren. Schließlich treffe ich mit meinem Weg außerhalb des Waldes auf die B 247 und rolle rechterhand zur Lengenfelder Warte. Vor den Gebäuden führt ein Wirtschaftsweg hinab Richtung Unstruttal. Diesem folge ich nun zügig hinab nach Zella, überquere die Unstrut und stehe schon vor der Blasiikirche.

Ich folge nun dem asphaltierten Radweg im leichten Auf und Ab durch die Wiesen nach Helmsdorf, folge dort den Wegweisern auf der Hauptstraße und nehme dann weiter den Radweg aus dem Ort hinaus. Es geht steil hinauf zum Radwanderrastplatz außerhalb der Ortschaft und dann zügig durch die Felder zum nächsten Ort, Silberhausen. Ich bleibe auf der Originalroute, die mit einem stilisierten blauen Kreuz gekennzeichnet ist, und folge damit auch weiter dem Unstrut-Radweg durch die Wiesen nach Dingelstädt. Hier quere ich die Unstrut und folge der Markierung des Pilgerwegs durch den Ort, vorbei an der Marienkirche. Die Kirche, wo ich hoffte, einen Stempel zu finden, ist allerdings verschlossen.

An der Innenstadt vorbei folge ich immer der Markierung, passiere ein Schulgelände und fahre dann auf einem Sträßchen direkt an der Unstrut entlang. Auf einer kleinen Brücke überquere ich das Flüsschen und fahre dann auf dem Radweg an der Straße bald unterhalb des Klosters auf dem Kerbscher Berg entlang. Die Straße führt unter einer alten Eisenbahnstrecke entlang und dann erreiche ich schon Kefferhausen, wo die Unstrut entspringt. Ich folge dem Unstrutradweg durch den Ort bis zur Quelle. Ich fotografiere die in Feldsteinen eingefasste Quelle.

Dann möchte ich wieder aufbrechen, allerdings führt der Pilgerweg nun rückseits der Quelle den steilen Hang mit den Streuobstbäumen hinauf, und zwar über einige Treppen. Nach einem kurzen Blick auf die Karte wende ich mich wieder gen Kefferhausen und nehme hier im Ort die erste Straße linkerhand hinauf. Nach den letzten Häusern führt die Straße weiter aufwärts, ich verlasse sie aber gleich darauf und biege linkerhand in einen Feldweg ab. Mit diesem rolle ich kurz darauf oberhalb des Hanges an der Unstrutquelle vorbei.

Bald wird aus dem schönen Feldweg nur noch eine holprige Spur entlang der Gebüschflächen am linksseitigen Hang, schließlich folge ich nur noch einer Spur über die Wiesen im Werdigshäuser Grund. Linkerhand im Grund fließt wohl ein Rinnsal, welches auch noch die Unstrut speist. Dann habe ich also zum Abschluss des heutigen Tages hin nicht nur einfachen Radweg vor mir, wie erwartet, sondern noch eine schöne Pilgerstrecke. Ich komme also langsamer voran, habe dennoch bald die Werdigshäuser Wallfahrtskapelle St. Cyriakus erreicht, die einsam unter mächtigen Linden steht. Der Ort Werdigshausen besteht eigentlich nur aus einem einsamen Gehöft oberhalb der Kapelle.

Ich stiefele hinauf zu dem Gehöft und wende mich dahinter direkt wieder westwärts auf einem Landweg. Kurz darauf erreiche ich an einem kleinen Wäldchen auf 480 m Höhe eine Pausenbank. Hier ist die Wasserscheide zwischen Weser und Elbe, d.h. zwischen Unstrut und Leine gekennzeichnet. Jetzt geht es bis Heiligenstadt praktisch nur noch abwärts. Zurück habe ich einen herrlichen Blick über die leichten Höhen südlich der Unstrut, die zu einem hohen Maße mit Windrädern bestückt sind. Ich muss weiter und rolle nun zügig hinab nach Heuthen hinein.

Diesen Ort durchquere ich nur den Zeichen des Pilgerweges folgend, überquere dabei die Durchgangsstraße und klettere auf die nächste Anhöhe auf einem holprigen Wiesenpfad. Von hier habe ich nochmals einen schönen Ausblick auf die hügelige Unstrutlandschaft. Ich rolle schließlich die Anhöhe hinab nach Geisleden ein, durchquere den Ort, treffe dabei auf Radwegzeichen und folge diesen entlang der Geislede Richtung Heiligenstadt. Der Radweg besteht aus einer breiten Fahrbahn mit wunderbarem Belag. Es geht leicht abwärts und zum Abend hin zieht das nahe Ziel. Im Tal des kleinen Flüsschens befinden sich einige Gehöfte, wohl alte Mühlen oder Höfe. Ich ziehe unterhalb am Rande eines größeren Waldgebietes entlang. Rechterhand erhebt sich der Dün. So direkt davor erscheint dieser sehr groß, obwohl es hier nur etwas mehr als 100 hm hinauf geht.

Schließlich führt der Radweg durch eine Kleingartensiedlung und erreicht eine Landstraße. Durch ein Gewerbegebiet erreiche ich die Dingelstädter Landstraße. Ich bin bereits in Heiligenstadt. Der Pilgerweg hat nun noch eine Überraschung parat, statt direkt in die Stadt hinein zu führen, weisen die Markierungen bald Richtung Dün. Im Dachstal führt der Weg aufwärts, um die Schöne Aussicht zu erreichen und erst danach wieder abwärts in die Stadt zu führen. Ich spare mir diesen zeitaufwändigen Schlenker nun und bleibe auf der Landstraße, die mich direkt zur Innenstadt führt. Dort rolle ich einfach durch die kleinere, mittelalterlich geprägte Altstadt auf der Wilhelmstraße.

Öffentliche Verkehrsmittel

mit Bahn und Bus erreichbar

Mühlhausen ist von den ICE-Bahnhöfen Kassel bzw. Erfurt mit Regionalzügen erreichbar.

Anfahrt

A 4 Abfahrt Eisenach-West, dann B 19 Richtung Eisenach und Landstraße nach Mühlhausen.

A 38 Abfahrt Leinefelde-Worbis, dann B 247 nach Mühlhausen.

Parken

diverse Parkmöglichkeiten im Ort.

Koordinaten

DD
51.210109, 10.454572
GMS
51°12'36.4"N 10°27'16.5"E
UTM
32U 601602 5674195
w3w 
///begonnen.bemerkte.ernte
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

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Ausrüstung

Trekkingrad oder Mountainbike (auch mit Gepäck).

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Schwierigkeit
schwer
Strecke
83,3 km
Dauer
8:15 h
Aufstieg
1.672 hm
Abstieg
1.628 hm
Höchster Punkt
487 hm
Tiefster Punkt
208 hm
mit Bahn und Bus erreichbar aussichtsreich Einkehrmöglichkeit kulturell / historisch Gipfel-Tour Von A nach B

Statistik

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